
Die Tätigkeit als TelefonSeelsorger/in ist erfüllend, aber auch fordend. Fragen Sie sich selbst, ob Sie diesen gewachsen sind. Und erfahren Sie mehr über unser Aufnahmeverfahren.
Einfühlungsvermögen:
Viele Anrufende gestalten ihr Leben und ihre Beziehungen völlig anders, als Sie es gewohnt sind. Andere wirken auf den ersten Eindruck schroff und abweisend, obwohl sie innerlich tief verzweifelt sind. Sie sollten in der Lage sein, sich in solche, Ihnen fremde Darstellungsweisen und schwer zugängliche Verhaltensweisen hineinzuversetzen.
Belastbarkeit:
Manchmal hören Sie Dinge, die Sie stark erschüttern. Nicht immer bietet sich schnell die Gelegenheit, mit einem/einer anderen Mitarbeiter/in darüber zu sprechen, und Sie müssen, da Sie unter Schweigepflicht stehen, solche Erlebnisse zunächst allein mit sich herumtragen.
Selbstwahrnehmung:
Als ehrenamtlich Mitarbeitende/r sind Sie kein/e neutrale/r Zuhörer/in, sondern bringen Ihre eigenen Konflikte und Lebensmodelle in das Gespräch mit ein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie über Ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen Bescheid wissen. Wir erwarten von Ihnen die Bereitschaft, in der Ausbildungsgruppe über sich selbst zu sprechen und kritisch anzuhören, wie die anderen Gruppenmitglieder Sie erleben.
Teamfähigkeit:
Seelsorge und Beratung bedeuten für uns nicht, den Anrufenden einen Rat zu erteilen, sondern sie als erwachsene Person ernst zu nehmen und gemeinsam Lösungen zu suchen. Um das zu lernen, geschieht die Ausbildung in festen Gruppen. Sich wechselseitig zu unterstützen und gemeinsam Wege zu erarbeiten, ist unserer Meinung nach für die Seelsorge/Beratung mindestens ebenso wichtig, wie die allein verantwortete Einzelleistung.
Offenheit für religiöse, weltanschauliche, ethische Fragen:
Die TelefonSeelsorge ist eine Einrichtung der christlichen Kirchen. Manchmal wollen Anrufende über Glaubensfragen sprechen. Von den ehrenamtlich Mitarbeitenden erwarten wir kein Glaubensbekenntnis und keine Kirchenzugehörigkeit, wohl aber die Bereitschaft, für sich selbst diese Fragen zu klären und Anrufenden mit religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen, die von den Ihren abweichen, anzunehmen.
Dementsprechend gelten als Kriterien für die Zulassung zur Ausbildung:
- die Bereitschaft, 12 Stunden pro Monat Dienst am Telefon zu übernehmen, aktives Gruppenmitglied in der Ausbildung, Fortbildung und Supervision zu werden
- die Anerkennung der Schweigepflicht;
- psychische Stabilität und Belastbarkeit sowie geistige Flexibilität;
- die Bereitschaft, andere Menschen vorurteilsfrei anzunehmen;
- Sensibilität für eigene und fremde Gefühle, sowie die Fähigkeit, sich sprachlich klar mitzuteilen;
- Kontaktbereitschaft und Kontaktfähigkeit;
- Lernfähigkeit und Bereitschaft zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Damit sowohl Sie, als auch wir über die Teilnahme an der Ausbildung entscheiden können, gliedert sich das Aufnahmeverfahren in mehrere Schritte:
Bitte prüfen Sie zunächst für sich selbst, ob Ihnen dieser Dienst liegt oder nicht. Wir bitten Sie auch zu abzuwägen, ob Sie nötige Zeit und Kraft haben, die dieser Dienst erfordert.
Wenn Sie uns den Bewerbungsfragebogen zurückgesendet haben, laden wir Sie zu einem persönlichen Gespräch ein.
Im Vorfeld der Ausbildung veranstalten wir einen Auswahltag, an dem Sie konkret erleben können, wie während der Ausbildung und auch später in der Gruppen gearbeitet wird. Danach fällen Sie und wir die Entscheidung, ob die Teilnahme am Ausbildungskurs möglich und sinnvoll ist.
Befinden Sie sich gerade in einer Psychotherapie, bitten wir Sie, das mit uns zu besprechen. Eine Teilnahme an unserem Ausbildungskurs parallel zu einer laufenden Psychotherapie ist erfahrungsgemäß problematisch.
Die endgültige Entscheidung über Ihre Mitarbeit wird bis zum Ende des Ausbildungskurses getroffen.